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Erntedank: Obstreichtum und Zeitarmut im Ruppiner Land

Dieses Jahr gab es in Ostprignitz-Ruppin reichlich Grund, für die Ernte zu danken. Der liebe Gott hat an unsere Versorgung mit Vitamin C gedacht und uns mit viel Obst beschenkt: Zuerst die Kirschen, dann die Pflaumen in vielen Varianten, zuletzt Äpfel, Birnen und Quitten in rauen Mengen, in Gärten, auf Wiesen und an Feld- und Wegesrändern. Immerhin machte sich der ein oder andere Nachbar die Mühe des Erntens und brachte die Früchte der Arbeit zu den Mostereien in Neuruppin, Linum oder Kyritz oder produzierte Aufstriche daraus.

Aber vieles wurde auch reif und prall, ohne geerntet zu werden; es fiel einfach irgendwann zu Boden und vergammelte dort. Durch die Straße von Karwe nach Lichtenberg zog stellenweise der Geruch der Fäulnis vom zermatschten Obst. Ich habe selbst einiges geerntet und so gut es ging verarbeitet, weil es mich ärgert, gute Nahrungsmittel ungenutzt verschimmeln zu sehen und weil ich mich darüber freue, etwas selbst zu machen.

Aber wer hat noch oder nimmt sich noch diese Zeit? Ich habe mit einem Nachbarn darüber gesprochen. Der tüchtige Rentner hatte alle Quitten von seinem Baum geerntet und zum verschenken in Schubkarren bereit gestellt. Er meinte, die Menschen seien heute einfach zu bequem und die meisten äßen sowieso lieber Fertiggerichte, als dass sie sich für das Obst interessieren, dass um sie herum kostenlos zur Verfügung stünde.

Ich wünsche mir, dass mehr Menschen die Schönheit ihrer Heimat erkennen und deren Reichtum wertschätzen. Sollte man nicht eine gewisse Dankbarkeit empfinden für die Geschenke, die Gott uns durch die Natur zukommen lässt?


24. Oktober 2018

Danken wir in Ostprignitz-Ruppin eigentlich für die reichen Gaben an Obst in diesem Jahr? Bemerkten wir sie überhaupt? Leider finden nur wenige Menschen die Zeit, sie zu nutzen.

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