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Jeff Staudacher zu Gast in Wittstock: “Brandenburgs Regionen stärken”

Am 19. Oktober besuchte Jeff Staudacher aus Forst die FDP im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, um sich und seine politischen Auffassungen vorzustellen. Staudacher möchte Spitzenkandidat der FDP Brandenburg bei der kommenden Landtagswahl werden. Das Treffen fand in Wittstock statt und unter den Interessierten waren nicht nur FDP-Mitglieder aus OPR, sondern auch zwei aus der benachbarten Prignitz. 

Der 31-jährige Staudacher machte in seinem Eingangsstatement klar, dass ihm als Lehrer eine bessere Bildungspolitik für Brandenburg besonders am Herzen liegt. Die seit Jahrzehnten von der SPD dominierte Bildungspolitik sei gescheitert: Berufsschulen werden geschlossen, Hochschulen wie die in Cottbus und Frankfurt schlecht ausgestattet, das Bildungsniveau an den Schulen sinke Jahr für Jahr. Das drücke sich unter anderem im Verrechnungsschlüssel für bundesweit vergebene Numerus Clausus-Fächer aus: zu jedem Brandenburger Abiturs-Durchschnitt wird der Wert 0,7 addiert, aus einem 1,0-Abitur wird so ein Schnitt von 1,7 und die Wartezeit auf einen Studienplatz entsprechend länger. Ein Abitur aus Brandenburg ist somit offiziell weniger Wert als eines aus Bayern.

Jeff Staudacher bewirbt sich als Spitzenkandidat der FDP Brandenburg für die kommenden Landtagswahl 2019.

Unterrichtsausfälle würden als solche nicht Eingang ins Klassenbuch finden, sondern als “Aufgaben” eingetragen. Dadurch würden Statistiken verfälscht und die Situation schön gerechnet. “Zum Glück gibt es Bremen”, merkt ein Teilnehmer und ehemaliger Schulrat bitter an, “sonst wäre Brandenburg bei allen Statistiken auf dem letzten Platz.”

Der einzelne Bürger muss wieder im Mittelpunkt stehen

Staudacher möchte den Kommunen insgesamt mehr Mitspracherechte geben, sie wieder handlungsfähig machen, und für die Schulverwaltung ein Budget, das sie selbst verwalten können: “Es ist falsch, dass immer alles zentral von Bürokraten aus Potsdam gesteuert würde, die die Situation vor Ort gar nicht kennen.” Die Regionen – auch außerhalb des Speckgürtels um Berlin und Potsdam – stark zu machen und attraktiv für die Menschen, die dort leben und dorthin zurückkehren wollen, ist einer seiner zentralen Ansprüche. “Brandenburg bietet für die meisten jungen Leute keine Bleibeperspektive – wenn sie einmal weg sind, kommen sie nicht zurück.” So sei aus seinem Jahrgang von 60 Schülern neben ihm nur ein weiterer Mitschüler nach der Berufsausbildung wieder nach Forst zurück gekehrt.

Staudacher möchte, dass das Wahlprogramm der FDP die Regionen widerspiegelt und politische Anliegen vor Ort konkret benennt. Seine eigenen Projekte wie der Aufbau einer Grundschule in freier Trägerschaft und die Sanierung des Stadions in Forst, sei von Behörden von Anfang an blockiert worden: “Das schafft ihr nie!”. Doch das starke Engagement von Freunden und Mitbürgern hat am Ende beides möglich gemacht – auch gegen den Willen der Verwaltung. Für Staudacher war klar: “Wir müssen den einzelnen Bürger wieder stark machen, die Menschen müssen wieder mehr vor Ort selbst entscheiden können.” Weitere Schwerpunktthemen sind Wirtschaft, Innere Sicherheit, digitale Verwaltung und Infrastruktur.

Kreisvorsitzende Dr. Schare-Ruf für mehr Kompetenz in Gesundheits- und Sozialpolitik

Kreisvorsitzende Dr. Gabriele Schare-Ruf hat in Ihrem Statement die Bedeutung der Gesundheits- und Sozialpolitik für die FDP auf dem Land betont. Sie sieht große Herausforderungen auf die ländlichen Regionen zukommen, etwa bei der ärztlichen und pflegerischen Versorgung. Dabei dürfe man nicht in die bequeme Rolle fallen, jedem Bürgern alles zu versprechen, was dieser gern hören wolle, etwa eine stationäre Vollversorgung in fußläufiger Nähe. Das sei einfach nicht finanzierbar in einem Flächenland mit geringer Bevölkerungsdichte. Ein Bieterwettstreit der Oppositionsparteien im Wahlkampf nach dem Motto: “Wer fordert höhere Millionenbeträge” sei unaufrichtig. Vielmehr setzt sie sich als Ärztin dafür ein, die Rettungswege kurz zu halten, auch unter stärkerer Einbeziehung der Luftrettung wie etwa in skandinavischen Ländern oder Kanada, und planbare medizinische Behandlungen besser zu koordinieren: “Geburten können in Ausnahmefällen auch zuhause stattfinden, aber es sollte eine voll ausgestattete Geburtsklinik in der unmittelbarer Nähe sein”, fordert Dr. Schare-Ruf, die selbst einige Hundert Geburten als Ärztin begleitet hat. Schließlich könnten leider immer unerwartete Komplikationen auftreten, selbst bei den besten Voraussetzungen, und da dürfe man kein Risiko eingehen, nur weil die Eltern eine romantisch verklärte Vorstellung von einer Hausgeburt hätten. Die aktuelle Landesregierung sei in Gesundheitsfragen denkbar schlecht aufgestellt: sie sei in fachlichen Fragen inkompetent und von medizinischen Laien geprägt. Nur so sind Fehlleistungen wie der Lunapharm-Skandal überhaupt erklärbar. Dr. Schare-Ruf fordert, dass die Landesregierung stärker die Praktiker in ihre Entscheidungen einbeziehen müsse, etwa Ärzte, Apotheker und Pflegekräfte.

181019_FDP-OPR Dr Gabriele Schare-Ruf und Dr Pein

Dr Gabriele Schare-Ruf überreicht Dr Joachim Pein eine Urkunde für 25 Jahre Mitgliedschaft in der FDP.

Der ehemalige langjährige Bürgermeister von Wittstock, Lutz Scheidemann, übernahm die Aufgabe, seine Heimatstadt vorzustellen und auf die im kommenden Jahr stattfindende Landesgartenschau hinzuweisen. Dr. Joachim Pein wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft in der FDP geehrt, Kreisvorsitzende Dr. Gabriele Schare-Ruf überreichte ihm eine Urkunde und einer Plakette zum Dank für seine Verdienste.

Der 3. Oktober lag an diesem Abend nicht lange zurück und so trugen einige Teilnehmer eine Deutschland-Schleife als Ausdruck ihrer Verbundenheit zum Heimatland. Dr. Schare-Ruf: “In anderen Ländern ist es ganz normal, dass man stolz auf sein Land ist, wir sollten nicht zulassen, dass unser schönes Land herabgewürdigt wird, mit der Schleife zeigen wird das.”

Die Kreisvorsitzende wies noch auf die anstehenden Veranstaltungen hin, drunter das Jahrestreffen am 23. November, bei dem traditionell Gänsebraten gegessen wird, und eine für Januar 2019 geplante Diskussionsveranstaltung mit der Reform-Imanin und Kopftuch-Kritikerin Seyran Ates, die für ihre moderne Auffassung vom Islam Todesdrohungen erhält und rund um die Uhr unter Polizeischutz steht.

Mehr Informationen unter jeff-staudacher.de


20. Oktober 2018

Jeff Staudacher (rechts) und Dr. Gabriele Schare-Ruf bei der Vorstellungsveranstaltung in Wittstock.

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