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Krankenhäuser: Hochwertige Medizin für alle Brandenburger

Die Krankenhausstudie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hat zu einer Debatte über Klinikstandorte auch in Brandenburg geführt. Für die FDP lautet das oberste Gebot dabei: Die gesamte Bevölkerung Brandenburgs, sowohl in den Städten wie in den ländlichen Regionen, muss Zugang zu einer hochwertigen Medizin auf dem aktuellen Stand von Technik und Wissenschaft haben!

Allerdings ist diese in einem Flächenland wie Brandenburg nicht in unmittelbarer Nähe eines jeden Einwohners vorhaltbar – weder apparativ, noch personell oder finanziell. Denn hochwertige Medizin, die insbesondere bei lebensgefährlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder bei schweren Unfallverletzungen erforderlich ist, kann nur in Versorgungskrankenhäusern (VKH) mit 24-Stunden-Rundumversorgung geleistet werden. Notfälle halten sich nicht an Öffnungszeiten und können auch nachts oder am Wochenende eintreten.

Zur Mindestausstattung der Versorgungskrankenhäuser muss unter anderem gehören: Schlaganfall-Einheit, Herzkatheterlabor, CT und MRT einschließlich ständig verfügbarem qualifizierten Personal. Auch Krebs- und Gelenkerkrankungen sollten aus medizinischer Sicht ausschließlich in Kliniken mit entsprechend hoher Fallzahl und Erfahrung behandelt werden.

Eine qualifizierte Rundumversorgung bedeutet, dass neben entsprechender Diagnostik auch an sieben Tagen die Woche, zu jeder Stunde, erfahrende Fachärzte wie Operationsteams, Radiologen und Kardiologen zur Verfügung stehen. Dies ist in kleinen Krankenhäusern einfach nicht zu leisten. Lebensbedrohende und schwere Erkrankungen können in der Regel nicht adäquat in kleinen Krankenhäusern behandelt werden und es geht nicht selten kostbare Zeit verloren, wenn der Patient zur Weiterbehandlung in eine größere Fachklinik verlegt werden muss. Die Gefahr sind erheblichen Folgeschäden für den Patienten.

Die FDP spricht sich gegen die überstürzte Schließung von Kliniken aus. Wir setzen uns dafür ein, zunächst notwendige ambulanten Strukturen in Form von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) aufzubauen, damit dem Patienten bei der Schließung von kleineren Krankenhäusern keine Nachteile entstehen. Nur so kann ihm von Anfang an eine hochwertige medizinische Versorgung auf höchstem Niveau zuteil werden.

Zusammenspiel von ambulanter Erstversorgung und Versorgungskrankenhäusern

Die Aufgaben der ambulanten Erstversorgung sind Auswahl nach Schweregrad des Krankheitsbildes, Stabilisierung des Patienten, dann sichere Weiterleitung an entsprechende Versorgungskrankenhäuser oder Universitätskliniken. Hier stehen hochqualifiziertes Personal, bessere technische Ausstattung, Tag- und Nachtversorgung auf höchsten Niveau zur Verfügung.

Die Voraussetzungen dafür sind:

  1. Ausbau der Rettungsdienste nach dänischem Vorbild: In einem Flächenland wie Brandenburg sind insbesondere schnell verfügbare Rettungsdienste, insbesondere die Flugrettung vorrangig. Alle MVZ und Versorgungskrankenhäuser müssen mit einem Helikopterlandeplatz ausgestattet sein, um vital gefährdete Patienten in kürzester Zeit der optimalen medizinischen Versorgung zuführen zu können.
  2. Ausbau der ambulanten Versorgung: Neue MVZ`s fördern, ggf. auch durch die Kommunen! Für sie ist eine gute Erreichbarkeit auch mit dem öffentlichen Nahverkehr wichtig.

Ein entsprechender Plan für Brandenburg einschließlich der Logistik von effizienten Rettungswegen muss umgehend vor Ort unter Einbeziehung der vorhandenen Strukturen und der Experten erarbeitet und in die Landesbettenplanung integriert werden.


30. Juli 2019

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