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Fakten statt Haltung: Es gibt noch Medien mit liberalen Positionen!

„Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.“

Hanns-Joachim Friedrichs, deutscher Journalist

Die Vertreter des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks haben dieses Leitmotiv von Hanns-Joachim Friedrichs größtenteils aufgegeben, als sie sich im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 offen zum so genannten Haltungs-Journalismus bekannten. Es sollten nicht mehr alle Argumente und Vertreter aller politischen Richtungen gehört werden, sondern nur noch die in den Augen der moralischen Elite “akzeptablen” Positionen.

Als nicht akzeptabel galten zunächst alle Stimmen, die die Politik der unkontrollierten Grenzen für Flüchtlinge kritisierten, später auch alle, die Verständnis für den Brexit der Briten oder Zweifel an der Zwangsläufigkeit des Klimawandels äußerten. Waren es zunächst “nur” die Positionen der AfD, so werden inzwischen auch Positionen aus der FDP und den verbliebenen bürgerlichen Kräften innerhalb der Merkel-CDU als “rechts” oder außerhalb des “zulässigen” grünlinken Meinungsspektrums gebrandmarkt. Die Folge ist eine Polarisierung: Entweder man bekennt sich zu den Werten der Einheitsparteien aus Grünen, SPD, Linken und Merkel-CDU oder man wird ausgegrenzt und bekämpft.

Die richtige Haltung ist heute für viele Journalisten wichtiger als Ausgewogenheit. Das gilt leider nicht nur für die Öffentlich-Rechtlichen, sondern auch für fast alle privaten Hörfunk- und TV-Stationen, Zeitungen und Zeitschriften. Selbst Medienzar Matthias Döpfner, zu dessen Unternehmensgruppe die Tageszeitungen “Welt” und “Bild” gehören, stellte fest: “Viele Journalisten orientieren sich nur am eigenen Juste-Milieu und wollen nicht anecken.” Übrigens hat eine Umfrage unter Redakteuren der “Welt” zutage gefördert, dass auch dort mehrheitlich Grüne und Rote gewählt werden – was man leider vielen Berichten in diesem Medium deutlich anmerkt.

Huldigung der Merkel-Regierung ersetzt kritischer Berichterstattung

Viele Mitbürger – gerade in den neuen Bundesländern – bemerken inzwischen, wie unkritisch, ja, huldigend über die Merkel-Regierung berichtet wird – so wie weiland über Erich Honnecker. Ausländische Medien wie die Schweizer NZZ oder das österreichische Nachrichtenportal oe24.at empfinden immer mehr als “Westfernsehen“, denn dort werden in der Regel noch alle Fakten genannt und ergebnisoffene Argumentationen akzeptiert.

In den meisten deutschen (Leit-)Medien dagegen redet man Probleme schön oder schweigt sie einfach tot. Kritische Distanz zur Macht? Fehlanzeige! Lieber kritisieren Journalisten die wenigen Oppositionellen, die es wagen,”Mutti” zu widersprechen. Oder sie stürzen sich auf ihre bevorzugten ausländischen Hassfiguren wie Donald Trump, Boris Johnson, Benjamin Netanjahu oder Viktor Orbán, die zu einer Art Fetisch der deutschen “Intellektuellen” geworden sind. Entscheidend ist dabei nicht, dass ausländische Staatschefs kritisiert werden. Entscheidend sind die doppelten Standards der Kritik, die an die eigene und an die fremde Regierung angelegt werden! Dass dabei auch ein ungeahnter Chauvinismus zu Tage tritt, nämlich die feste Überzeugung, dass deutsche Journalisten anderen Ländern und deren demokratischen gewählten Regierungschefs moralisch überlegen sind, ist eine traurige Begleiterscheinung.

Sind die Deutschen mehrheitlich immer noch – wie zur Kaiserzeit und im Drittem Reich – autoritätshörig und verlangen nach einer Führung, die sie anhimmeln und zugleich für alles verantwortlich machen können?! Haben wir doch nicht gelernt, selbständig statt im Rudel zu denken, Autoritäten zu hinterfragen, Argumente gelten zu lassen, auch wenn sie der erwünschten Meinung widersprechen?

Auch die Wirtschaftskompetenz vieler Medien erscheint unterentwickelt: Statt für weniger Steuern und Beschränkungen, wird meist noch mehr Steuern, Regulierung und Umverteilung das Wort geredet oder genau diejenigen Akteure interviewt, die so etwas fordern.

Die FDP, die für mehr persönliche und wirtschaftliche Freiheit eintritt und die zunehmende bürokratische Bevormundung bekämpft, hat es da oft schwer, überhaupt gehört zu werden. Aber ein paar Medien gibt es doch, die liberale Ideen zu Wort kommen lassen und die man als freiheitlich denkender Mensch konsumieren kann. Hier ein paar Vorschläge:

Lesetipp: Medien, in denen liberale Positionen eine Stimme haben

Die Bandbreite an Meinungen in den aufgeführten Medien ist breiter als in Deutschland üblich: pluralistisch im besten Sinne und nicht beschränkt auf den grünlinken Mainstream. Das bedeutet, dass nicht jeder Leser mit jedem Inhalt einverstanden sein wird und es zu Abweichungen kommen wird: nach links, nach rechts, zum libertären oder neoliberalen, oder auch zum merkantilistischen.

Ein probates Mittel, um diese Diskrepanz zu ertragen: selbstbewusste Toleranz gegenüber guten Argumenten. Denn wir müssen wieder lernen, zu argumentieren, statt der anderen Seite per se das Recht abzusprechen, an der Debatte teilzunehmen.


23. März 2020

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