Wer hat Angst vorm Wolf? Dr. Gabriele Schare-Ruf im Gespräch mit Wolfsexperten Peter Manke
Der Wolf kehrt zurück nach Brandenburg. Unsere Kreisvorsitzende Dr. Gabriele Schare-Ruf hat sich mit einem Wolfs-Experten getroffen und ausgetauscht: Peter Manke, Leiter des Tierparks Kunsterspring bei Neuruppin. Im Tierpark lebt auch ein Rudel Wölfe und es war sehr interessant, zu erfahren wie vielschichtig die Problematik ist.
Im Gespräch ist klar geworden: Einfache Lösungen, indem man entweder gar nichts tut oder nach dem Motto “alle Wölfe ausnahmslos abschießen“ verfährt, gibt es nicht. Vielmehr ist die Wolfspopulation entsprechend einer durch Wildexperten zu definierenden Obergrenze zu managen. Das bedeutet konkret: Der Wolf gehört ins Jagdrecht (bei ganzjähriger Schonzeit) und muss bei Überschreiten der Zielpopulation oder im Falle von Problemtieren konsequent entnommen werden. Dabei gilt grundsätzlich: Wir können den Wolf nur abseits von Kulturlandschaften und dichter Besiedelung dulden.
Wölfe können in der richtigen Anzahl auch für ein ökologisches Gleichgewicht sorgen, etwa durch die Reduktion des Wildbestandes, was dem Baumschutz, insbesondere bei Aufforstungen zu Gute käme.
Voraussetzung für Akzeptanz ist allerdings, dass es gelingt, die Nutztiere zu schützen, zum Beispiel durch Umzäunung der Weiden mit Elektrodrähten, Einrichtung von Schutzbereichen oder Bewachung durch Herdenschutzhunde. Dafür ist ein ausreichender Entschädigungsfond für die Betroffenen (Schäfer, Landwirte) einzurichten und unbürokratisch zu handhaben.
Klar ist: Der Wolf ist zurück in unserem Land und wir müssen lernen, mit ihm unter Abwägung aller Pro-und-Contra-Argumente zu leben – pragmatisch statt ideologisch.
→ Lesen Sie auch das vollständige Interview mit Dr. Gabriele Schare-Ruf zum Umgang mit dem Wolf.
3. Mai 2019